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Fast vor der Haustür – und doch kaum bekannt

26. Juni 2004 (Heidesee Journal) Das 15 Millionen Euro teure Naturschutzgroßprojekt Nuthe-Nieplitz-Niederung ist nach zwölf Jahren Laufzeit nun abgeschlossen. Es ist mit seinen 12.000 Hektar das erste große Naturschutzgroßprojekt der neuen Bundesländer.


Das vom Bundesamt für Naturschutz zu 75 Prozent und dem Land Brandenburg zu 20 Prozent geförderte Projekt zur „Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung“ hat die durch intensives Wirtschaften zerstörten oder gefährdeten Moore und Wiesen, Seen und Wälder gesunden lassen.

Ziel war es von Anfang an, unmittelbar vor den Toren Berlins, 35 Autominuten vom Zentrum West, eine grüne Lunge vorzuhalten und den Ansiedlungsdruck in vernünftige Bahnen zu lenken. Die Niederung, heute eingebettet in den Naturpark Nuthe-Nieplitz, ist in dieser Funktion und Einzigartigkeit in Mitteleuropa nur noch mit dem Nationalpark Donau-Auen bei Wien zu vergleichen.

Bis 1990 haben Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften u.a. mit sechs Schöpfwerken ein zehn Quadratkilometer großes Niederungsmoor systematisch entwässert und trocken gelegt. Mit der Einstellung des unrentabel gewordenen Schöpfwerkbetriebes und dem Abriss der Anlagen wurde das Sterben der Moore gestoppt. Das schuf die Voraussetzungen für neues Moorwachstum. Intakte und wachsende Moore sind enorme Stickstoff- und Kohlendioxid-Speicher. Das Naturschutzprojekt Nuthe-Nieplitz-Niederung hält nicht nur das Wasser in der Landschaft, sondern beeinflusst als Belüftungsschneise auch das Stadtklima Berlins. Rund 300 Hektar der wieder vernässten Moore stehen heute dauerhaft unter Wasser.

Knapp 3.000 Hektar Land gehören dem privaten Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung. Die Hälfte sind Wälder und Seen, der Rest Äcker und Grünland, die von Landwirten naturschonend bewirtschaftet werden. 100 Hektar wurden dauerhaft aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen. Die zehn größeren im Projektgebiet arbeitenden landwirtschaftlichen Betriebe sind allesamt stabil. Vier Schäfereien, die sich nach 1990 aus den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften herauslösten, hätten ohne das Naturschutzgroßprojekt kaum eine wirtschaftliche Chance gehabt.

Mit dem Abriss der großen, still gelegten Tierproduktionsanlagen (vor allem Entenmast) in Fresdorf, Tremsdorf und Rieben wurden 20 Hektar ehemals betonierte Fläche für die Natur frei. Damit ist das Kerngebiet der Nuthe-Nieplitz-Niederung das größte Entsiegelungsprojekt in Brandenburg“.

Mehr als 16 Kilometer Hecken und Ufer wurden gepflanzt beziehungsweise bepflanzt. Vier Streuobstwiesen und 50 Hektar neuer Wald entstanden. Barrieren wie Wehre, Staue oder einfach Zuschüttungen von Gewässern wurden entfernt.

Bundesweit fördert das Bundesamt für Naturschutz zur Zeit 28 Naturschutzgroßprojekte, davon mit fünf die meisten in Brandenburg.

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