Auf Exkursion von Blossin nach Kolberg (Fortsetzung)
« Zurück zu Seite 1
Auf den trockeneren Hochflächen wüchsen Eichen- und Kiefernmischwälder.
Kultur- und Landschaftsgeschichte
Die Dörfer Blossin und Kolberg sind die Zentren der Siedlungsentwicklung am Südwestufer des Wolziger Sees. Das Dorf Blossin, das bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts wegen der bis dahin fehlenden Straßenverbindung nach Kolberg ein Sackgassendorf war, wurde erstmalig 1448 urkundlich erwähnt. Die Geschichte von Kolberg als Platzeckdorf lässt sich bis 1321 schriftlich zurück verfolgen.
Die Entwicklung beider Orte ist eng mit der Fischerei auf dem Wolziger See sowie der landwirtschaftlichen Flächennutzung verbunden. Wiesen- und Weidewirtschaft waren für die Niederungen bestimmend, darüber hinaus wurden Ackerbau, Gartenlandbau und Schafhaltung (Schafhütung) betrieben. Beide Dörfer besaßen einen Weinberg. Bemerkenswert ist die Wald-Offenlandverteilung früherer Zeiten. Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhundert nahmen Wälder und Gehölze (einschließlich Aufforstungen) nur kleinere Flächen außerhalb der Niederungen ein.
Im Zuge der Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die traditionelle kleinräumige Flächenaufteilung weitestgehend vereinheitlicht, um großräumige Bewirtschaftungskomplexe zu entwickeln. Die Nutzung kleinere Splitterflächen wurde häufig ganz aufgegeben. Versuche, eine Intensivierung der Flächennutzung durch die Entwässerung der Niedermoorgebiete zu erreichen, ließen sich nicht erfolgreich umsetzen. Mähwiesenbewirtschaftung und Weidekoppelhaltung der Pferdegestüte von Prieros und Kolberg bestimmen gegenwärtig die landwirtschaftliche Nutzung.
An der Stelle der heutigen Hafenbecken nördlich des Kolbergs existierte bis ins voriger Jahrhundert eine Ziegelei. Das Ausgangsmaterial für die Herstellung der Brennziegel wurde in Ton- und Mergelgruben am Kolberg gewonnen. naturwacht.de
|