DA GIBT’S WAS AUF DIE OHREN
Riesen-Rock-Fest in Prieros geplant
18. November 2008 Prieros, idyllischer Heidesee-Ortsteil, soll Schauplatz für das größte Rockfestival Brandenburgs werden. „Glade Rock“ will der Berliner Arne Grüß mit drei Mitstreitern organisieren, berichtet die „Märkische Allgemeine“.
Ort des Geschehens soll die Trainierbahn des Traber-Gestütes „Zuchthof Dree Böken“ sein. Die Organisatoren wollen an zwei Tagen bis zu 20 Bands vor geplanten 5000 Fans spielen lassen. Welche Gruppen? Das kann derzeit niemand sagen.
„Unser Bandscout Robert Krause ist schon am Wirbeln. Mit dabei sind auf jeden Fall ein paar echte Hausnummern“, heißt es bei den Organisatoren. Eingeladen würden Hardrockbands, skandinavische Gruppen und auch Musiker aus der Region. Einen Mix aus Newcomern und gestandenen Bands wolle man. Eine Band aus Königs Wusterhausen habe schon angefragt.
Offiziell ist das Prieroser Vorhaben aber noch nicht. Denn bisher fehlt das behördliche Okay. Allerdings haben die Organisatoren bei ihrem Vorfühlen in Prieros wie auch bei der Heidesee-Gemeindeverwaltung in Friedersdorf „Wohlwollen“, registriert.
Einer Projektvorstellung auf der Heidesee-Gemeindevertretersitzung sollen Einwohnerversammlungen folgen. Das dürfte besonders in Prieros und Kolberg nötig sein, denn hier gibt es zahlreiche Erholungsgrundstücke. Auch „regionale Weihnachtsfeiern“ sollen genutzt werden, „um klarzumachen, dass es kein unkontrolliertes Remmidemmi gibt“. Interessanter Plan. Treffen sich doch bei solchen eher besinnlichen Anlässen traditionell vor allem Senioren.
Für den einstigen Bankkaufmann Grüß, der zuletzt bei Marketing und Pressearbeit auf der Berlinale mitwirkte, ist es „der berühmte Sprung ins kalte Wasser“. Ein vergleichbares Spektakel gebe es in ganz Ostdeutschland nicht. Orientieren wollen sich die Organisatoren am berühmten Rockfestival im schleswig-holsteinischen Wacken. Seit fast 20 Jahren verwandelt sich dort an ein paar Sommertagen eine Dorfidylle in ein Dorado für Hardrocker.
Der Prieroser Ortsbürgermeister Haase kann sich die Rock-Party ganz gut vorstellen. Unabhängig davon, ob man auf Rock stehe oder nicht, es würde der Region und Prieros einen „unheimlichen wirtschaftlichen Schub“ geben, meint er. Unheimlich? Zumindest eine Variante, denkt man an den Rockerverein „Bandidos“ aus Berlin, die gerade wieder mal wegen Körperverletzung vor Gericht von sich reden machen.
Der Ortsbürgermeister meint allerdings, „Prieros könne sich über die Landesgrenzen hinaus einen guten Namen machen. Auch zusätzliche Arbeit könnte es geben“. Thilo Michel, der mit seiner Freundin Hau-Othmann zum Ideen-Team um Glück gehört, verweist auf eigene Erfahrungen in der Gastronomie von Großveranstaltungen.
Der Name „Glade Rock“-Festival ist vom englischen „glade“ abgeleitet und steht für Waldwiese, Lichtung. Hau-Othmanns Eltern gehört ein Grundstück gegenüber dem Gestüt. Bekannt ist das vielen als „Fuchsbau“. Dort erholen sich heute Kinder in einem kleinen Ferienlager. Das 30 Hektar große Gelände eigne sich hervorragend für so eine Veranstaltung, meint die Mitorganisatorin.
Man würde auch einen 14 Hektar großen Campingplatz für Besucher integrieren, die die komplette Party erleben wollen. Weiter auf Seite 2»
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