Adebar ist wieder da
4. April 2003 Kommt er oder kommt er nicht? Spätestens seit heute, Freitag den vierten April, hat sich die Hoffnung der Bindower bestätigt. Das Storchennest hoch über dem Autohaus Lüneberg ist wieder bewohnt.
Doch wer ihn da so sah, die Schwingen von seiner langen Reise aus dem warmen Afrika kaum abgestellt, wie die Schneeflocken um sein Nest tanzten, konnte durchaus mitleidig werden. Von Frühling keine Spur. Nun heißt es also ausharren für den weit gereisten - ausharren, bis die Maus in ihrem Loch und der Frosch aus seiner Winterstarre erwacht und beide ihm eine erste Nahrungsquelle bieten.
Spätestens dann dürfte es noch einmal spannend werden: Nachdem bereits im letzten Jahr Adebars Ränkespiele die Freiwilligen der Feuerwehr in Atem hielten und rasch ein zweites Storchennest gezimmert werden musste, ist nichts mehr sicher. Wird sich das Schauspiel wiederholen oder der Storch gar - wie schon einmal geschehen - sich nach einer kurzen Gastrolle wieder verabschieden?
Man hofft nicht nur für ihn, das sich der Winter - meteorologisch der längste seit 1893 - zu Ostern längst verabschiedet haben wird und auch sonst die Normalität Einzug hält. Selbst die ist nämlich tierisch stressig geworden. Vorbei ist\'s mit der Ruhe unterm Storchennest und Schluss mit der Behaglichkeit. Der moderne Autoverkehr, leiser geworden zwar, doch stetig wachsend, schränkt den Lebensraum der Störche weiter ein.
Da braucht es schon ein dickes Federkleid. Und den umsichtigen Autofahrer, der - wie im letzten Jahr beobachtet - Geduld mitbringt, sollte Meister Adebar ausgerechnet auf der Fahrbahn wieder einen besonders dicken Halm gefunden haben, der besser als andere sich in sein Nest einflechten lässt.
Die Aufnahme zeigt den Storch unmittelbar nach seiner Ankunft. Eingesandt hat sie Stefan Wersuhn. Die Redaktion sagt Danke!
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