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AUS BINDOWER SICHT

In die Röhre geguckt…

…und dies und das erfahren

17. Mai 2009 Vorweg: Man hätte sich den tiefen Blick in die Röhre(n) auf dem Acker von Familie Peters an der Grünen Trift in Bindow sparen können, wenn man im Heidesee-Rathaus ein besseres Verhältnis zur Bürgerinformation gezeigt und die direkt betroffenen Einwohner von Dannenreich, Bindow, Gussow beizeiten über Zweck, Zusammenhänge und Auswirkungen dessen informiert hätte, was da im Hinblick auf die wachsenden Rohrstapel auf sie zukommt. Da hätte doch das „Amtsblatt“ tatsächlich mal eine Funktion über die Pflichtveröffentlichung von in der Regel für den Normalverbraucher ohnehin meistens kompliziert zu verstehenden „Amtschinesisch“ hinaus wahrnehmen können.


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Aber wie gesagt: Im Hinblick auf das, was man unter bürgerfreundlicher und bürgernaher Öffentlichkeitsarbeit versteht, ist man hier – um es mal zurück-haltend auszudrücken – ja vom Friedersdorfer Rathaus und seinem Chef ohnehin nicht verwöhnt.

So nehmen wir nun also Gelegenheit, auf eingeschränktem Platz wenigstens ein paar Informationen zusammenzutragen, die wir beim Blick durch die Röhren gemacht haben.

Wozu die riesigen Rohre mit 1,40 m Durchmesser von Dannenreich bis Bindow (und dann weiter Richtung Süden)?

Es geht um eine Erdgas-Fernleitung mit Namen Opal. Sie gibt der so genannten Nordstream-Trasse, die von Grjasowez über Wyborg und von dort unter der Ostsee bis Greifswald russisches Erdgas ab 2011 über 1220 Kilometer transportieren soll erst ihren eigentlichen Sinn. Denn allein durch Umgehen der aus russischer Sicht unzuverlässigen bisherigen Durchleitungsgebiete Ukraine/-Weißrussland Richtung Westen unter der Ostsee ist noch keine Weiterverteilung gegeben. Das wird erst durch die deutsche Opal-Leitung mit ihren 480 Kilometer Länge ermöglicht. So kommen jährlich 36,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas mit einem Leitungsdruck von 100 bar über Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen zunächst bis Olbernhau an der tschechischen Grenze. Unterwegs bestehen Einspeisungsmöglichkeiten in vorhandene Ferngas- und Verteilernetze.

Allein das Projekt Ostsee-Durchquerung ist eine großtechnische Herausforderung. Beton ummantelte 12-Meter-Rohre, 120 cm dick und 20 Tonnen schwer, sollen non stopp zum Montage- und Verlegeschiff gebracht werden. 250 pro Tag. Ab 2012 soll eine zweite Leitung 50 Meter daneben die Gaszufuhr auf 55 Mrd. Kubikmeter verdoppeln. Täglich sollen drei Kilometer verlegt werden. Für beide Leitungen braucht Nord Stream 200.000 Rohre.

Was bedeutet Opal für uns in Heidesee?

Zunächst mal Eingriffe in die Natur, in Siedlungsräume und während der Bau-arbeiten auch Einschränkungen in manchen gewohnten Ablauf. Schlagzeilen haben vor einiger Zeit schon die Bürgerinitiativen gegen die geplante Verdichterstation bei Groß Köris gemacht. Die geplante Anlage wurde nach halbjähriger Aussetzung des Raumordnungsverfahrens verlegt.

Der Opal-Strang Südbrandenburg verläuft planerisch auf einem zirka 600 Meter breiten und 124 Kilometer langen Trassenkorridor. Er beginnt bei uns an der A12 zwischen Dannenreich und Friedersdorf. Am Bindower Siedlungseingang wird die Dahme durchquert. Vorher sind aber der Blossiner Weg und das Gebiet um den Skabyer Torfgraben betroffen.

Die Leitung aus den 18 Meter langen und jeweils 15 Tonnen schweren Einzelrohren wird im wesentlichen unterirdisch in offener Grabenbauweise verlegt. Soweit möglich führt sie über Acker- und Brachflächen und durch Wald. Wo es mach-bar ist parallel zu bereits vorhandenen Trassen wie Freileitungen, Straßen, andere Rohrleitungen. Nach Fertigstellung kommt eine Erdüberdeckung von mindestens 1 m darüber.

Im Abstand von je 10-18 km sind Absperrstationen (je zirka 1.250 m2 inkl. eines 700 m2 Bepflanzungsstreifens) geplant. (Über Standorte liegen uns noch keine Informationen vor).

Während der Baumaßnahme sind Arbeits-Streifenbreiten von 36 Metern im freien Gelände und 30 Metern in Waldbereichen vorgesehen. Der nach der Verlegung notwendig anzulegende Schutzstreifen wird insgesamt zehn Meter breit. Darin ein-geschlossen ein holzfreier Streifen von 6,4 Meter Breite.

Wie direkt ist Bindow betroffen?

Ziemlich direkt, wie man der Raumordnungsplanung, erarbeitet durch die Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg im Auftrag des Brandenburger Ministeriums für Infrastruktur- und Raumordnung, entnehmen kann.

Verworfen wurde dabei eine Trassenvariante, die zwar parallel zu vorhandenen Pipelines, jedoch im Naturschutzgebiet Skabyer Torfgraben verlaufen und in offener Bauweise die Dahme queren sollte.

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