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Mittwoch, 17. September 2025

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Gemeinde Heidesee und Umgebung
Literaten, Schriftsteller und Autoren der Region
 

Gerd Tschechne GERD TSCHECHNE, geboren 1925 in Storkow, interessierte sich von Jugend an für die Heimatgeschichte. Den Grundstein dazu legte sein Lehrer Paul Holz, der zur damaligen Zeit ein bekannter Heimatforscher war. Kindheit und Jugend verbrachte er in Storkow. Aus dieser Zeit existieren auch seine Tagebücher, die zum Teil Quelle seiner in Tageszeitungen nachzulesenden Geschichten sind.

Gerd Tschechne war vor dem Krieg zu jung, um einen Beruf zu erlernen. Im Krieg wurde er schwer verwundet und kam in englische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg wurde er nach einer neunmonatigen Ausbildung in Bernau Neulehrer und stand 1946 erstmals in Storkow vor 48 Jungen einer Schulklasse. Später absolvierte er die 1. und 2. Lehrerprüfung, studierte Geografie und einige Semester Sport. 1947 zog er mit seiner Frau, die ebenfalls Lehrerin war, nach Wolzig und wurde in Wolzig Schulleiter einer sich im Aufbau befindenden Zentralschule. Sie wurde 1956 aufgelöst und er ging mit seinen Schülern nach Friedersdorf, wo er stellvertretender Direktor einer polytechnischen Oberschule wurde. Neben seiner Lehrertätigkeit recherchierte er für die Friedersdorfer Ortsgeschichte, schrieb Zeitungsartikel zur Heimatgeschichte und gab 1968 die Broschüre „Friedersdorfer Chronikblätter“ heraus.

Nachdem Gerd Tschechne 1981 wegen der Spätfolgen einer Kriegsverletzung Invalidenrentner wurde, widmete er sich ganz seinem Hobby, der Heimat-Geschichte von Wolzig, Friedersdorf und Umgebung. Er verfasste mehrere heimatbezogene Broschüren. An der Volkshochschule und in umliegenden Ferienheimen hielt er etwa 460 Lichtbildervorträge über die Region. Gerd Tschechne ist heute Mitglied im Historischen Beirat der Stadt Storkow und der Interessen-Gemeinschaft „Zeitzeugen“ beim Seniorenbeirat Storkow.

Zwischen 1999 und 2005 erschienen vier Broschüren („Zeitzeugen berichten“), herausgegeben vom Seniorenbeirat des Amtes Storkow. Darin sind seine recherchierten Ereignisse und Erinnerungen der Zeitspanne von den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts bis heute enthalten.

2005 erschien von ihm „Das Kriegsende in und um Storkow(Mark)“ als viertes Heft in der Reihe „Beiträge zur Geschichte der Stadt Storkow(Mark) und Umgebung“ Herausgeber: Stadt Storkow(Mark). Trotz seines Alters will er sich noch nicht zur Ruhe setzen, denn in den Regalen seines Arbeitszimmers warten nicht nur zur Storkower Stadtgeschichte, sondern noch weitere Manuskriptsammlungen mit viel historischem Bildmaterial auf die Veröffentlichung. (Helga Schinz)

In der Schriftenreihe „Wolzig und seine Umgebung“ erschienen:

  • Sagen und Mundart (1982)
  • Entstehung der Landschaft / Der Wolziger See / Granite um uns (1986)
  • Im Reichfeld von Schriftstellern und Heimathistorikern (1989)
  • Wolzig – Ein Dorf stellt sich vor (2000)

 

Dr. Arthur Koetz DR. ARTHUR KOETZ kam um 1900 als Kind mit seinen Eltern nach Wolzig. Im Zuge der Parzellierung, die vielerorts um Berlin einsetzte, hatte seine Vater einen kleinen Garten erstanden, auf dem er einen Bungalow errichten ließ und mit der Familie Jahr für Jahr den Sommer verbrachte.
Arthur Koetz sah im Garten mehr und mehr den Gegenentwurf zu einem versteinten Stadtleben. Und auch als einen Ort eigener Gestaltungsmöglichkeiten.

Sein besonderes Interesse galt der Botanik. Durch seinen Vater lernte er jede Blume des Gartens kennen. Später vertiefte er seine Kenntnisse, indem er Kontakt mit dem weltbekannten Blumenzüchter Karl Foerster aus Potsdam-Bornim aufnahm und einen intensiven Briefwechsel pflegte.
Nach dem Tod seines Vaters übernahm er Bungalow und Garten, baute das Haus aus und wohnte fortan ganzjährig in Wolzig. Nun fand er Zeit und Muße, dem nachzugehen, was ihn ehedem auch interessierte: die Literatur. Er veröffentlichte Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften.

1939 schrieb er das Buch "In meines Vaters Garten" und 1948 erschien „Passionen“. In beiden Büchern gehrt es um Gärten, um Menschen und um die Natur, eingebettet in die märkische Landschaft um Wolzig.
Als am 24. April 1945 russische Soldaten in Wolzig einrückten, ging er ihnen zusammen mit drei Wolzigern mit einer weißen Fahne entgegen und übergab das Dorf kampflos.

Drei Jahre später veröffentlicht er mit "Passionen" seine erste Lyriksammlung. Beide Werke sind heute noch in Antiquariaten erhältlich. Karl Foerster über Arthur Koetz: "Dieser Dichter führt uns mit seinen Herztönen halb unvermerkt ständig durch ein Neuland des Glücks." (RIC)

 

Richard Paul, Wolzig RICHARD PAUL kam 1903 als Dorfschullehrer nach Wolzig und bezog eine Dienstwohnung im Wolziger Schulhaus. Er unterrichtete bis 1936. Anschließend zog er sich in sein Sommerhäuschen in der verlängerten Klein Schauener Straße zurück.

Pauls Leidenschaft galt der Mundart-Forschung, die er in Wolzig (heute Ortsteil der Gemeinde Heidesee) und dem benachbarten Klein Schauen betrieb.

Die in den genannten Dörfern gesprochene Mundart schrieb er lautgetreu nieder und wurde mit seinen Mundart bezogenen Erarbeitungen ein beachtenswerter Mitarbeiter bei der Weiterführung von dem „Brandenburgisch-Berliner Wörterbuch“. Seine in Mundart geschriebenen Texte und Gedichte erschienen in Zeitungen und Zeitschriften.

Neben der Mundart-Forschung interessierte sich Paul für Volksmythologien. Er trug im damaligen Kreis Beeskow-Storkow zahlreiche Sagen zusammen, schrieb sie auf und veröffentlichte sie 1923 in seinem Buch "Sagen und Geschichten des Kreises Beeskow-Storkow". Das Interesse an seiner Arbeit war groß. Schon 24 Monate später folgte die zweite Auflage.
Richard Pauls Pionierarbeit wurde auch von anderen Verlagen gern aufgegriffen. Viele von ihnen übernahmen die von ihm erstveröffentlichten Sagen in ihre eigenen Publikationen. (RIC, Heidesee Journal / Brandenburg Regional)

 

GÜNTER DE BRUYN, weltweit beachteter Schriftsteller und Wahl­brandenburger, lebt und arbeitet in Görsdorf bei Beeskow. Seine neue Heimat verdankt er einer Wanderung, die ihn zusammen mit Freunden im Jahr 1968 an ein verlassenes und geplündertes Steinhaus in Görsdorf vorbeiführte. Er erwirbt das Haus, renoviert es und richtet sich in der "Kompromisslösung", wie er es nennt, zwischen Gehen und Bleiben im ungeliebten ostdeutschen Staat ein. Görsdorf als Asyl, als "Exil ohne schwierigen Wechsel", sagt de Bruyn.

Doch der Plan, auf diese Weise etwas aus dem Blickfeld der Staatsmacht zu geraten, erwies sich spätestens seit der Wende als Illusion. In der Akte des Ministeriums für Staatssicherheit findet de Bruyn detaillierte Lagepläne und Anfahrtswege zu seinem Refugium.

Schwerer als die Selbsttäuschung wiegt der Ertrag, den die neue Umgebung für sein Schreiben bereitstellt. Der Preußenkenner de Bruyn verarbeitet seine Landschaftserfahrungen im Brandenburgischen in zahlreichen Werken. Nach "Märkischer Dichtergarten", "Neue Herrlichkeit" und "Märkische Forderungen" erschien im Februar 2005 sein neues Werk "Abseits. Liebeserklärung an eine Landschaft."

De Bruyn gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Monoton ist diese Landschaft nur für den Durchreisenden, weil diesem der Zustand, in dem er sie zufällig erlebt, der bleibende scheint. Für ihre Einwohner dagegen ist sie durch den Wechsel von Wetter und Jahreszeiten immer lebendig. Er sieht sie im Winter, wenn Barfröste die Acker-Erde in verschlungenen Mustern aufplatzen lassen oder eisige Ostwinde Schnee über die Felder treiben und die Obstbäume an den Chausseen und Feldwegen einseitig weißen, so daß das schneefreie Holz ihrer Stämme und Äste auf der Wind abgewandten Seite schwarz wie Ebenholz wirkt. Er sieht sie im Frühjahr, wenn Apfelblüten an Wegen und Straßen sich langsam von Rosa in Weiß verfärben, im Sommer, wenn, zum Ärger der Bauern, blaue Tupfen von Kornblumen und rote Reihen des wilden Mohns das Getreidegrün unterbrechen, im Spätherbst, wenn Scharen von wilden Gänsen weit ab von Dörfern und Straßen die kurzen Tage auf den Äckern verbringen, um im Abenddämmern mit viel Geschrei zu ihren Schlafplätzen in den Niederungen zurückzufliegen."


Weitere Schriftsteller der Region
  • Lucie Groszer
  • Elfriede Brüning
  • Inge von Wangenheim
  • Boris Djacenko (zeitweise unter Pseudonym Peter Adam)
  • Hans Scholz
  • Alfred Matusche
  • Eberhard Panitz
  • Henryk und Gilda Bereska
  • Katja Lange-Müller
  • Werner Liersch




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Amsel im Februar
Hinterm Park geht un­ge­heuer / Dunst­geballt die Son­ne auf, / Blutig wie ein Ur­welt­feuer, / Zwischen winter­kalten Stämmen.
Auf dem schneeverwehten Busch / Plustert sich, noch leicht im Traum, / Einer Amsel schwarze Kugel, / Wind­geschützt im stillen Raum.
Plötzlich zuckt der gelbe Schnabel: / Aus der kleinen Kehle taut, / Eingeschlafen und verzaubert, / Ein ver­schollner Flötenlaut.
Arthur Koetz, Wolzig

Sirenen
Ei was, ich laß das Angeln sein / Und rudre in das Rohr hinein. / Der See wogt schwere Sommerschwüle, / Im hohen Schilf ist Schatten­kühle.
Ich leg' mich auf des Boots Verdeck / Und blinzle von der Sonne weg. / Auf einmal rauscht und sprüht es auf, / Ich seh' zwei Nixen gleich darauf.
Die eine hold wie Sonnenschein, / So lieblich blond, bezaubernd fein; / Die andre so, wie Marmor schim­mert, / Wenn in der Nacht der Mond sanft flimmert.
Die erste winket mir gar hold: / "Mein Aug' ist blau, mein Haar ist Gold. / Mein Busen weich, in meinem Arm / Vergißt Du allen Men­schenharm!"
Die zweite spricht und lockt und lacht: / "Mein Aug' ist schwarz, mein Haar ist Nacht, / An meiner Brust glühn Rubstinsteine - / Komm, komm herab - wir sind alleine!"
Ich schwanke zwischen Nacht und Tag, / Bis ich auf einmal lachend sag: / "Ihr Nixen fangt mich nicht, all beide, / Mein Lieb wohnt draußen auf der Heide!"
"Ihr Aug' ist grau wie Falken­fieder, / Ihr Haar ist braun, Schnee ihre Glieder, / Und ihre Brüste und ihr Leibchen / Sind wärmer als bei Wasser­weibchen!"
Autsch - guckten mich die beiden an / Und tauchten in den See alsdann. / Heut Nacht geh' ich zur Liebsten hin, / Erzähle ihr, wie treu ich bin.
Arthur Koetz, Wolzig

Der Stein und die Libelle (Moralische Gasele)
In einem Weiher klar und rein / Lag auf dem Grund ein dicker Stein. / Er blickte mißvergnügt empor / Und seufzte: "Warum darf' nicht sein, / Daß ich einmal aus meiner Tiefe / Auftauchen kann zum Spiegelschein / Der Oberfläche über mir? / Ist keiner, der mich kann befrei'n? / Dort oben schimmerts bunt und licht, / Ich aber liege tief, verlassen und allein. / Zur gleichen Zeit, mittags um zwein, / Schwirrt überm Teich im Sonnenschein / Eine Libelle blau und leicht / Und sieht tief unter sich den Stein. / "Ach", seufzt sie, als sie ihn erspäht, / "Wie oberflächlich muß ich sein, / Nie kann ich ruh'n in seiner Tiefe, / Nie kann ich sein mit mir allein, / Könnt ich hinuntertauchen doch, / O, wär es mir vergönnt, der dicke Stein zu sein!"
Und die Moral? Wie ihr wohl wißt: / Das Glück ist dort, wo du nicht bist. / Drum ist's auch Glück, sich zu bescheiden, / Schon weil die Andern dich beneiden.
Arthur Koetz, Wolzig

Quelle: Deutsche Gedichte-Bibliothek

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