Ein Wochenende in der Gemeinde Heidesee (Teil I) (Fortsetzung)
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Und dann gehört man zu denen, die hier so selbstverständlich in ihre Maschinen steigen.
Die Vereine, die den Platz nutzen, ermöglichen es nicht nur Wohlhabenden Bürgern, sondern auch Schülern, hier die hohe Kunst des Fliegens zu erlernen. Und wer nicht unbedingt selbst am Steuerknüppel sitzen will, der kann sich fliegen lassen. Dann schwebt auch er über den Wäldern, Wiesen und Dörfern, und kann sich selbst bestätigen, was die Schriftstellerin Inge von Wangen über die märkischen Seen sagt – dass sie „zwischen Kanälen und Fließen, die sie verbinden, wie natürlicher, ungeformter Bernsteinschmuck auf einer dünnen verwundenen Schnur“ liegen. Anschließend kann man vom modernsten Fortbewegungsmittel auf das älteste umsteigen – auf den Pferdewagen. Es ist kein Problem, hier einen Kremser zu bekommen, dafür ist man ja im Pferdeland von Prieros. Und für eine Fahrt nach Blossin kann es keine bessere Fortbewegungsart geben als ein oder zwei PS. Der langsame Gang des Pferdes ist besonders für die Kröten von Vorteil, die jedes Jahr im Frühling, auf dem Weg zu ihren Laichplätzen, die Straße zwischen Friedersdorf und Blossin überqueren. In erster Linie aber kann man sich selbst keinen größeren Gefallen erweisen, als im Schritttempo zu reisen. Die Allee ist gesäumt von hohen, alten Bäumen. In der Kühle ihrer Schatten fährt man langsam dahin, an Wiesen und Wäldern entlang, über sich das Blätterdach, weit vor sich die beiden Baumreihen, die wieder am Horizont zu einem Bogen verschmelzen. Wo findet man solche alten Alleen noch? Wohl nur hier, in der Mark Brandenburg.
Lesen Sie hier den zweiten Teil.
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