Friedersdorf: Keine Gründungsurkunde (Fortsetzung)
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Ihre Namen wie Hartmann, Werner, Friedrich, um nur einige zu nennen, kehren in den Dorfnamen Hartmannsdorf, Wernsdorf und Friedersdorf wieder. Konnte man doch von Friedersdorf aus verstärkt auf die wendische Bevölkerung der Umgebung Einfluss nehmen. Alle angeführten wendischen Dörfer liegen im Durchschnitt nur 5 km von Friedersdorf entfernt. Wolzig blieb allerdings direkt im Storkower Einflussbereich.
Aus dem damals wohl einzigen bekannten Weg von Storkow nach Köpenick, der heute über das jetzige Alt-Stahnsdorf durch das große Waldgebiet (heuter Friedersdorfer Forst) nach Köpenick führte, ließen sich die deutschen Kolonisten zwischen Luch und bewaldeten Sandflächen nieder. Einige kleine „Tümpel“ müssen wohl die Wahl des Standortes ihrer Siedlung erleichtert haben, wenn nicht dort sogar schon einige Wenden wohnten. Ist doch der älteste Ortsteil Kietz bekannt, in dem die wendische Bevölkerung wohnte und wohl in den umliegenden „Tümpeln“ fischte. Ob sich nun zu der deutschen Bevölkerung die wendische gesellte oder umgekehrt, ist nicht bekannt. Es ließ sich kein Name der Wendensiedlung ermitteln, wogegen aber Flurnamen noch auf wendische klingende Namen hinweisen, wie Wetten, Pudrock, Puderitze, Boitz, Prage, Leier, Dragona sagonen. Auffallend weiter, dass nach einer Karte von 1870 noch sieben Backöfen zur gemeinsamen Nutzung der Kietzer dienten, während die Kossätenhöfe einen eigenen backofen aufwiesen.
Neben dem Kietz entstand das Angerdorf Friedersdorf mit annäherndem Verlauf der heutigen Linden- und Hauptstraße. Auffallend waren noch bis ins 20. Jahrhundert hinein an den Dorfeingängen die Häuser, die mit dem Giebel zur Straße gewand standen, wo nachts Tore geschlossen werden konnten. Rings um das Dorf diente sumpfige Niederung als Schutz.
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