GEMEINDEINFRASTRUKTURPROJEKT
Friedersdorfer vom Bauamt überrascht
Fragwürdige Planungen zum Ausbau einer Straße erhitzen derzeit in Friedersdorf die Gemüter
9. Juli 2007 Heidesee Journal Dieser Tage erhalten Einwohner von Friedersdorf (Gemeinde Heidesee) Post von der Gemeinde-Verwaltung. Via behördlichem Brief wird den überraschten Anliegern der Landesstraße L39 ein grundlegender Ausbau der Straße angekündigt. Die Kosten für den Ausbau der Landesstraße übernimmt dabei das Land.
Allerdings: Viele Einwohner, die mit dem Projekt die Aussicht auf Verbesserung der Infrastruktur verbinden, befinden sich auf dem Holzweg. Wird die Planung in der jetzigen Form Realität, verschlechtert sich die Situation für viele Einwohner massiv. Betroffen sind neben Anrainern auch Autofahrer und Fußgänger, allen voran Kinder, für die die neu geschaffene Gefahrenzone erhebliche Risiken birgt.
Die wichtigste Nachricht: Die bislang gut einzusehende Straße soll schmaler werden und Parktaschen bekommen. Viele Einwohner sehen durch das damit verbundene Abbremsen und Anfahren, zumal von LKW, einem nochmals erhöhten Lärmpegel sowie einer erhöhten Abgasbelastung entgegen.
Unbestritten notwendig ist dagegen die Erneuerung der L39 auf dem maroden Teilstück Lindenstraße, ebenso der Bürgersteig, der im Rahmen der Erneuerungsmaßnahmen erstmals zu einem gepflasterten Weg ausgebaut werden und den bisherigen Sandweg ersetzen soll. Laut Norm hat der Bürgersteig eine Breite von 1,2 Meter. Er wird daher zwischen den Allee-Bäumen und der jetzigen Straße verlaufen. Da jedoch die Bäume laut Planung gefällt werden sollen, könnte die Straße nach Einschätzung der Friedersdorfer in ihrer jetzigen Breite erhalten bleiben. Viele fragen daher: Haben sich die beteiligten Verwaltungen über diesen Aspekt verständigt?
„Der nächste Streich“, so heißt es in Friedersdorf, betrifft die Köpenicker Straße - ebenfalls Teil der L39. Auch sie soll verengt und die Grundstücks-Auffahrten erneuert werden. Und das, obwohl sich sowohl Straße als auch Auffahrten in tadellosem Zustand befinden. Die einzige Ausnahme bildet streckenweise der Bürgersteig, der an vereinzelten Stellen durch die Verlegung von Wasser- und Abwasserrohren gelitten hatte. Die Friedersdorfer sehen hier die Verursacher, namentlich die ausführenden Erdbau-Unternehmen, in der Pflicht. Sie fragen sich: Haben die zuständigen Verwaltungsmitarbeiter diesen, möglicherweise die Kosten senkenden Aspekt berücksichtigt?
Haupt-Kritikpunkt bleiben indes die geplanten Parktaschen. Mit Ausnahme von Dorffesten, wie dem jährlichen Erntefest und den Reitertagen, so die einhellige Meinung, dürften die Parktaschen weithin ungenutzt bleiben. „Warum das Auto auf der Straße parken, wo es auf dem Grundstück sicherer steht?“, erklärt ein Einwohner.
„Unsinn“, „Verprassung von Steuergeldern“, „null Mehrwert“, lauten in Friedersdorf daher die Reaktionen auf die Verwaltungsentscheidung.
Für manche kommt es noch dicker: Laut Planung, die die Bürger in ihren Briefkasten finden, sollen Einfahrten schmaler und ihre Tragfähigkeit geringer werden. Die Anlieferung der neuen Schrankwand? Die Fuhre Kies? Der Umzug, Wegzug, Zuzug von und nach Friedersdorf? – für die Planer offenbar kein Thema.
Stattdessen heißt es nun auch bei der Infrastruktur: Mehr Geld, weniger Leistung.
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