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17 Wörter und keins gelogen (Fortsetzung)

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Gerade erläutert ihr Teamleiter das Prinzip der Einkaufschips und die Höhe der finanziellen Leistungen für Asylbewerber. Das verschlägt den Schülern nun doch die Sprache. Schließlich können sie rechnen, kennen die Preise und wahrscheinlich auch das eigene Familienbudget. Ein Mädchen fragt mit Staunen in der Stimme nach Windeln für kleine Kinder und anderen notwendigen, aber teuren Drogerieartikeln. Sie wird sicher etwas sagen, wenn wieder jemand davon spricht, dass „die Asylanten auf unsere Kosten in Saus und Braus leben“ oder „wie die Made im Speck“. Soziale Ungleichheit ist unerträglich. Gehässigkeit vielleicht ein Anfang für Schlimmeres.


In einer Pause – schnell vor die Tür, eine rauchen – kommen Thomas und Tobias auf den Gedanken, dass irgend etwas nicht stimmt, wenn Mensch-Sein kein Wert an sich ist. Von da bis zur Nazi-Ideologie sei es nur ein kurzer Weg, gepflastert mit Vorurteilen, Intoleranz, Gewalt. Dieser Weg ist keine Umgehungsstraße. Er verläuft durch die Mitte der Gesellschaft – ein Trampelpfad der Rechten. „Ich bin hierher gekommen, weil mich interessiert, wie und was andere Leute oder Gruppen dagegen machen. Auf alle Fälle bekommt man Kontakte und Infos, wie die Sache mit den Gutscheinen.“ Tobias meint die Aktion, bei der Jugendliche aus Angermünde mit Lebensmittelgutscheinen von Asylbewerbern einkauften und die Summe dem Besitzer in bar zurückzahlten. Vielleicht kommen noch andere gute Ideen. Thomas will „Argumente tauschen und Gesprächsstrategien besprechen“, um offensiv diskutieren zu können. Obwohl „die gebündelte Blödheit“ mancher Nazis ganz schön stressig sei. Aber man muss es versuchen. Er ist dafür, schon bei den Kleinen anzufangen, also siebte, achte Klasse, „damit die gar nicht erst auf Parolen reinfallen“.

Das könnte klappen, wenn er die „Bunten Schafe“ kontaktiert, ein Projekt in Bad Freienwalde. Eines der „Schafe“ ist in Blossin, heißt Nick, 16 Jahre, Schüler am Bertolt-Brecht-Gymnasium. Auch Aline kommt von dort. Beide sind leicht übermüdet vom Vortag. Der Samstag ging bis in die Nacht. Theater, Disko, Diskussion. Frühstück am Sonntag um acht, Gruppenarbeit um neun.

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