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Mittwoch, 17. September 2025

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Entstehung der Landschaft um den Wolziger See (Fortsetzung)

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Im Bereich des Storkower Kanals zwischen dein Wolziger See und Kummersdorf und des Küchen¬sees bei Blossin stoßen wir heute noch auf kleine stark versumpfte Flächen. In der großen Inlandeismasse waren auch Gesteine verschiedener Größe eingelagert, deren Weg von Skandinavien bis in unseren Raum führte.


Der Geologe nennt diese vom Eis geschobenen Gesteine „Geschiebe“. Viele Geschiebe blieben nach dein Abschmelzen des Eises auf der Oberfläche zurück. Die größeren unter ihnen sind im Volksmund wegen ihrer Fremdartigkeit als „Findlinge“ bekannt. Wir finden sie heute nur noch vereinzelt, da unsere Vorfahren die „Findlinge“ zu Häuserfundamenten, Grab- und Denkmälern verwandten.

Die kleineren Geschiebe (die Bevölkerung nennt sie „Feldsteine“) sind aus dein Geschiebemergel der inselartigen Grundmoränenplatten, die aus der fast horizontalen Talebene herausragen, herausgelesen und zum Teil zum Straßenpflaster( „Kopfsteinpflaster“) verarbeitet worden. In Blossin und Kolberg sind jetzt noch die Dorfstraßen teilweise mit diesem Kopfsteinpflaster versehen.

Der Geschiebemergel, auf dem Grunde des vorrückenden Gletschereises entstanden, ist ein tonig-sandig-kalkiger Boden. In ihm sind Ton-, Sand- und Kalkgehalt sowie sein Geschiebereichtum von Grundmoränenplatte zu Grundmoränenplatte verschieden. Da dieser Geschiebemergel zu den fruchtbareren Böden in unserem Raum zählt, haben unsere Vorfahren auf den Grundmoränenplatten den Wald gerodet und Felder angelegt, so auch auf den Grundmoränenplatten um den Wolziger See. Die ursprüngliche Zusammensetzung des Geschiebemergels auf unseren Grundmoränenplatten ist heute nicht mehr vorhanden. Mit der Einwirkung des Wassers erfolgte eine weitgehende Entkalkung. Die Folge war, daß im oberen Bodenhorizont, durch die ständige Bodenbearbeitung und -nutzung bedingt, der Weg vom Geschiebemergel über den Geschiebelehm zum heutigen lehmigen Sand führte.

In der Abschmelzzeit herrschte ein sehr trockenes Klima. Nach Versiegen der Schmelzwässer in Mitteleuropa trocknete der Boden aus und blieb vegetationslos, somit wüstenähnlich. Nach Prof. Dr. Solgers Theorie herrschten in dieser Zeit Ostwinde vor, sie kamen vom Festland, waren trocken und wehten die abgesetzten trockenen Talsande der Inlandeisschmelzwässer zu Flugsanddünen zusammen. Während des Spätglazials kam es zum häufigen Windrichtungswechsel.

Es fingen die Winde aus West bis Nordwest an zu überwiegen und schufen teils neue Flugsanddünen bzw. lagerten vorhandene um, überwehten aber auch teilweise Grundmoränenplatten. Da sich Dünen vorwiegend im Windschatten bilden, lassen sich die im Ostbereich der Grundmoränenplatten in Wolzigs Umgebung (Blossiner Höhe, Klein Schauener Höhe) angewehten Dünen als Ergebnis von Winden aus westlichen Richtungen erklären.

Als das Inlandeis auch weit im Norden seinen Einfluß verloren hatte, setzten zu Beginn der Nacheiszeit (Postglazial) Südwestwinde ein, die starke Niederschläge brachten und die Bewachsung unseres Geländes einleiteten. Die nun sich langsam ausbreitende Gras-, Kraut- und Gehölzvegetation ließ in Verbindung mit den verschiedensten Bodenarten und Oberflächenformen dem Wind nur geringe Möglichkeiten zum Neuaufwehen und Umlagern von Flugsanden.

So hinterließ der Wind in Wolzigs Umgebung immer wieder geringfügig neu modellierte Dünen, die sich zu einer Dünenkette zusammenfügen lassen. Diese Dünenkette ist der Stauchmoräne Rauen-Petersdorf-Reichenwalde vorgelagert und weist im Weinberg (auch Waltersberg genannt) bei Storkow eine Höhe von 70 Meter über Normalnull auf. Verfolgen wir weiter in westlicher Richtung diese jetzt aus kleineren sehr unregelmäßig geformten Dünen bestehende Dünenkette, so können wir sie auf der etwaigen Linie Philadelphia – südlich Kummersdorf – Klein Schauener Höhe – Wolziger See – Blossiner Höhe – Bindow erkennen. Mit dem Weißen Berg bei Blossin, am Rande der Blossiner Höhe, erreichen die Dünen eine Höhe von 54 Meter über Normalnull und sind bis heute sehr gut erhalten geblieben. Sie weisen, wie auch große Flächen der Talsandflächen, die dem Boden gemäße Kiefernvegetation auf.

Auffallend ist, daß der Wolziger See diese lang gestreckte Dünenkette unterbricht. Es muß im Postglazial über der zugeschwemmten Toteisscholle eine geschlossene Dünenkette bestanden haben, wie der Dünenverlauf es anzeigt. Erst nach dem Abschmelzen des Toteises senkte sich der Boden, d.

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