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Friedersdorf: Keine Gründungsurkunde

von Gerd Tschechne

11. Juli 1992 Durch die ins Gespräch geratene Entstehungsgeschichte der Orte Dannenreich und Friedersdorf, die Hans Günther-Mattern in seinem Buch „Die Entstehung der Dorfsiedlungen Dannenreich, Friedrichshof und Wenzlow“ urkundlich ergründete, kam die Frage nach der Entstehung des größeren Nachbardorfes Friedersdorf auf.


Nach jahrelanger Beschäftigung mit dieser Thematik kam ich zu folgendem Schluss. Eine Gründungsurkunde über Friedersdorf scheint es nicht zu geben; denn jegliche Nachforschungen danach blieben erfolglos. So kann nur aus jüngeren vorhandenen Urkunden und aus Rückschlüsse über die ersten Jahre Friedersdorfs ziehen.

Die ersten Geschichte des Dorfes wurden von Storkow aus bestimmt. Dort saßen im 13. Jahrhundert die Herrscher unserer Heimat. Es waren die Edlen von Strehle, ein deutsches Feudalherrengeschlecht, das bestrebt war, unsere Heimat zu germanisieren. Sie holten Thüringer und Franken in unser Gebiet, in dem sich an den Flüssen und Seen, meist versteckt in den großen Wäldern, wendische Siedlungen befanden. Die Dörfer Wolzig, Blossin, Bindow, Dolgenbrodt und Kablow weisen auf diese Wendensiedlungen hin.

Die zahlreichen Seen und ausgedehnten Sumpfgebiete, von vielen träge dahin fließenden Flüssen verbunden, boten den Wenden Reichtum an Fischen und Wassergeflügel. Außedem erstreckten sich auf den nirgends trocken gelegten Niederungsböden sowie auf den fruchtbaren Böden der Geschiebemergelflächen weithin Laub- und Mischwälder. Holz war somit für ihre Blockhäuser in großer Anzahl vorhanden. An Wild waren diese Wälder auch nicht arm. So beschäftigten sich die Wenden vorwiegend mit dem Fischfang, der Jagd, aber auch mit der Viehzucht und Zeidlerei.

Der Ackerbau stand bei ihnen auf einer niederen Stufe. Nur das leicht kultivierbare Land bebaupten sie. Mit dem hölzernen Hakenpflug, von Kühen und Ochsen gezogen, wussten sie, den Boden zu furchen und ihm einen geringen Ertrag abzugewinnen. Luchland und Sandflächen, dichte Wälder mit viel Gestrüpp blieben unberührt; denn die Wenden verstanden nicht, die Flächen kulturfähig zu machen. Den Feudalherren vom Geschlecht der Edlen von Strehle genügte diese landwirtschaftliche Betriebsweise nicht. Erhielten sie doch nicht genügend Abgaben von Naturalien, zu deren Lieferung die „Untertanen“ ihrem „Herrscher“ verpflichtet waren. Sie holten sich deutsche Kolonisten ins Land, die eine ergiebigere landwirtschaftliche Betriebsweise einführen sollten, was auch geschah. Sandböden und Luchland wurden von ihnen kultiviert, und die Erträge stiegen im Land. Der eiserne Pflug tat dabei das Seinige. So strahlte das Neue in der Kultivierung des Bodens und im Anbau von Kulturpflanzen bis in die versteckt liegenden Wendendörfer. Friedersdorf muss so ein Ausstrahlungszentrum gewesen sein. Hat also das Feudalherrengeschlecht der Edlen von Strehle bewusst den Standort zur Gründung des Dorfes Friedersdorf im 13. Jahrhundert für die ins Land geholten Kolonisten gewählt. Es müssen vorwiegend Franken gewesen sein.

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