BREITANGELEGTE STUDIE
Finanzamt Königs Wusterhausen Es kann nur besser werden
4. August 2004 Brandenburg Regional / Heidesee Journal Das Finanzamt Königs Wusterhausen bietet den Steuerzahlern einen miesen Service. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Auftrag eines Wirtschaftsmagazins erstellte Studie.
Im Auftrag des Wirtschaftsmagazins „Capital“ testete das Bonner „Institut Europressedienst“ alle 572 Finanzämter in Deutschland. Dazu wurden 4.200 Steuerberater, 1.850 Lohnsteuerhilfevereine und 4.200 Privathaushalte befragt, die summa summarum 250.000 Steuererklärungen repräsentieren. Mit ihren Angaben zur Qualität der Bearbeitung, Kompetenz der Beamten sowie Schnelligkeit und Kooperationsbereitschaft konnten sie erstmals weitreichende Praxiserfahrungen der Öffentlichkeit kundtun.
Ergänzt wurde der Test durch die Auswertung von 1.670 Testbögen, die Privatpersonen mit differenzierten Angaben über die für sie zuständigen Finanzämter ausfüllten. Für positive Einschätzungen erhielten die Ämter Bonuspunkte, für Defizite gab es Minuspunkte. Zusätzlich unterzog das Institut sämtliche Behörden mit telefonischen Anfragen einem Servicetest. Ebenfalls einbezogen: Die Internetangebote der Finanzämter.
Ergebnis: Mit 17,87 von 73,7 erreichbaren Punkten bekleiden Brandenburgs Finanzämter den letzten Platz. Spitzenreiter hingegen: Bayern und Baden-Württemberg. Auffallend: Innerhalb von Brandenburg gibt es gravierende Leistungsunterschiede. Am besten schnitt Cottbus ab. Das dortige Finanzamt erreichte bundesweit Rang 78 von 572. Grund unter anderem: Cottbuser Steuerzahler haben ihren Bescheid in der Regel bereits nach vier bis acht Wochen in der Hand.
Dagegen wird eine Wartezeit von bis zu drei Monaten zuteil, wer seine Erklärung in Königs Wusterhausen einreicht. Ursache: Bei den Schlusslichtern, zu denen sich die Behörde nun rechnen muss, sei etwa jeder dritte Bescheid falsch. Folge: Mehr Einsprüche, erhöhter Aufwand, längere Verfahren.
Befragt nach den Gründen zu möglichen Mängeln in der Organisation der KW’er Behörde, konterte deren Vorsteherin Frau Oppermann mit einer Gegenfrage: „Welchen Nutzen hat der Bürger davon?“
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