Achtung: Waldbrandgefahr steigt
7. August 2004 (Heidesee Aktuell) Durch die heiße und trockene Wetterlage ist die Waldbrandgefahr auch in der Gemeinde Heidesee inzwischen erheblich gestiegen. Flächendeckende Niederschläge sind nicht zu erwarten, so wird sich die Situation weiter verschärfen. Derzeit gilt Waldbrandwarnstufe III. Das Erreichen der höchsten Waldbrandwarnstufe IV wird schon in den nächsten Tagen erwartet.
Alle Brandenburger und ihre Gäste werden gebeten, die notwendigen Verhaltensregeln im Wald und in dessen Nähe strikt zu beachten. Waldbrände werden zu 95 Prozent von Menschen verursacht.
Das Befahren der Wälder mit Kraftfahrzeugen ist verboten. Gleiches gilt für das Parken auf Waldwegen und Zufahrten. Im Wald und in Waldnähe ist der Umgang mit offenem Feuer, dazu zählen auch das Rauchen und Grillen, untersagt. Etwaige Betretungsverbote bei Waldbrandwarnstufen III und IV sind zu beachten. Entdeckte Brände sollten unverzüglich der Feuermeldestelle, einer Forstdienststelle, der Feuerwehr oder der Polizei gemeldet werden, damit sie in einem möglichst frühen Stadium gelöscht und Schäden dabei in Grenzen gehalten werden können. Die bewährten Regelungen zum Umgang mit Feuer in Waldnähe wurden in das neue Landeswaldgesetz, das am 22. April 2004 in Kraft getreten ist, übernommen.
Im ersten Halbjahr 2004 wurden Brandenburgs Wälder bereits auf einer Fläche von 75 Hektar durch 113 Waldbrände geschädigt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres gab es 427 Waldbrände auf einer Fläche von 315 Hektar.
Die Vorsichtsmaßnahmen, die für den Waldbrandschutz gelten, sind auch in der freien Landschaft - etwa auf Getreidefeldern, Feldrainen oder Wiesen zu beachten. Jede achtlos weggeworfene Zigarettenkippe kann zum Brandsatz werden und große Schäden verursachen.
Brandenburg waldbrandgefährdetstes Bundesland
Brandenburg ist mit seiner Waldfläche von rund 1,1 Millionen Hektar, das entspricht einem Quadrat mit der Kantenlänge von 109 Kilometern, das Land mit der höchsten Gefährdung. In 2003 traten 65 Prozent aller Waldbrände Deutschlands allein in Brandenburg auf. Die EU hat Brandenburg als Gebiet mit hohem Waldbrandrisiko eingestuft. Hauptgründe für die hohe Zündbereitschaft hiesiger Wälder sind die klimatischen und natürlichen Bedingungen (leichte Sandböden, ausgedehnte Kiefernwälder) sowie die geringen Jahresniederschläge von nur 460 bis 660 Millimetern. Die Bodenvegetation ist durch die fehlenden Niederschläge abgestorben, sehr trocken und daher leicht entzündlich.
Mehr Laubbäume für Brandenburgs Wälder
Seit Mitte der 90er Jahre wird durch die gezielte künstliche und natürliche Einbringung von Laubbäumen in die Kiefernwälder die Stabilität des Waldes erhöht (Waldumbauprogramm). Im Landeswald verjüngen die Förster den Wald vorrangig mit Eichen und Buchen selber, im Privat- und Kommunalwald wurden Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung des Waldes seit 1991 jährlich mit etwa 6,5 Mio. Euro finanziell gefördert (Heidesee Aktuell berichtete ). mlur/ha
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