Schon 50 Waldbrände in Brandenburg
30. April 2007 Brandenburg Regional / Heidesee Journal Innenminister Jörg Schönbohm und Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke warnen angesichts des außerordentlich schönen Wetters noch einmal nachdrücklich vor der weiter extrem hohen Waldbrandgefahr in Brandenburg.
„Das Ausbleiben von Niederschlägen hat die Lage in den Wäldern weiter erheblich verschärft. Vor allem wer das Wochenende oder den Mai-Feiertag für Feiern im Freien oder Grillfeste nutzen will, sollte ein besonderes Augenmerk auf die Brandsicherheit legen. Der Funkenflug eines Feuers oder auch nur eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe reichen bei der jetzigen Trockenheit, um einen katastrophalen Waldbrand auszulösen“, sagten die Minister heute in Potsdam. Sie verwiesen darauf, dass 95 Prozent der Waldbrände von Menschen verursacht werden.
In diesem Jahr mussten die Feuerwehren bislang schon 50 Waldbrände löschen. Betroffen waren insgesamt 17 Hektar. „Diese angesichts des Gefahrenpotential noch verhältnismäßig geringen Schäden dürfen nicht zu Leichtsinn führen. Dass nicht mehr passiert ist, ist vor allem dem schnellen Eingreifen der Feuerwehren und Forstmitarbeiter zu verdanken“, erklärten Schönbohm und Woidke.
Sie forderten die Brandenburger und ihre Gäste eindringlich dazu auf, die geltenden Vorschriften zur Waldbrandprävention einzuhalten. So muss ein Feuer mindestens 50 Meter von einem Waldstück entfernt sein. Offenes Feuer jeder Art, das Anzünden oder Unterhalten eines Feuers oder der Umgang mit brennenden oder glimmenden Gegenständen in Wäldern sind das ganze Jahr über strikt verboten. Verstöße gegen die Vorschriften können mit Bußgeldern in Höhe von bis zu 20.000 Euro geahndet werden. Auch Flaschen oder Glasscherben dürfen nicht in den Wälder zurück gelassen werden. Denn schon eine Scherbe kann in der Sonne wie ein Brennglas wirken und ein Feuer entzünden. Unabhängig davon: Der Wald ist keine Müllkippe.
Die Minister hoben hervor, dass das Land auf Grund der besonderen Gefährdungslage umfangreiche Vorsorge getroffen hat, um Feld- und Waldbrände möglichst rasch zu ersticken. Die Landesforstverwaltung sichert den Waldbrandschutz für alle Eigentümer. So werden die Wälder mit dem in Brandenburg erstmals erfolgreich erprobten hochmodernen Waldbrand-Überwachungssystem ‚Fire Watch’ überwacht. 90 hochleistungsfähige Digitalkameras registrieren dabei Hinweise auf mögliche Brände. Von weiteren 25 Feuerwachtürmen aus beobachten Forstmitarbeiter das Waldeigentum.
Die Feuerwehren verfügen zur Bekämpfung von Waldbränden unter anderem über landesweit 15 Brandschutzeinheiten mit einer Stärke von jeweils 135 Feuerwehrleuten. Sie verfügen über schwere Spezialtechnik zur Bekämpfung von Großschadensereignissen, insbesondere von Waldbränden. Die Einsatzkräfte am Boden können in besonderen Lagen auch aus der Luft mit Löschmitteleinsätzen unterstützt werden. Zudem steht mit dem Lagezentrum Brand- und Katastrophenschutz im Innenministerium eine Einrichtung zur Verfügung, die die Zusammenarbeit der verantwortlichen Stellen bei Ereignissen mit Katastrophencharakter koordiniert. Bei Großschadenslagen kann dort innerhalb kürzester Zeit auch der Katastrophenschutzstab seine Arbeit aufnehmen.
Allein im vergangenen Jahr wurden bei 391 Waldbränden insgesamt rund 313 Hektar Wald vernichtet.
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