APOTHEKER-EHEPAAR VERABSCHIEDET SICH
Margareten-Apotheke: Eine bewegte Geschichte seit 1966
11. Dezember 2002 1922 regte die Landesregierung von Berlin und Brandenburg die Errichtung einer Apotheke in Friedersdorf an. Bevor jedoch eine Apothekerkonzession vergeben wurde, holte man die Meinungsäußerungen der umliegenden Apothekenbesitzer ein. Zwar hatten Apotheker aus Storkow und Königs Wusterhausen Einwände, doch im Amtsblatt der Regierung Potsdam und der Stadt Berlin vom 11. November 1922 wurde bekannt gegeben, dass eine Neuanlage einer Apotheke in Friedersdorf vorgesehen sei. Sechs Apotheker bewarben sich daraufhin um die Konzession, von denen Wilhelm Boehnisch aus Reichenbach am 9. Januar 1923 die Betriebsberechtigung erhielt.
Der Apotheker richtete die „Apotheke und Drogerie“ in der Hauptstraße 26 ein. Zahlreiche Anekdoten sind über die Führung der Apotheke unter Apotheker Boehnisch bekannt geworden, darunter einige über die mangelhafte Führung der Apotheke. 1930 wurde der Neubau in der Berliner Straße 4 errichtet, wo sich die Apotheke noch heute befindet. Als Boehnisch 1932 verstarb, blieb die Apotheke im Besitz seiner Frau. Sie ließ die Apotheke zunächst verwalten, bis es 1935/36 Gesetzesändeungen gab. Daraufhin schloss die Witwe Boehnisch 1936 einen Pachtvertrag mit dem Apotheker Alfons Krüger ab. Er blieb bis 1941 Apotheker in Friedersdorf und verzog dann. Als nächster pachtete Leo Denski von 1941 bis 1948 die Einrichtung. 1948 trat dieser dann als Konzessionär auf. Vermutlich wurde ihm die Konzession nach dem Tod der Frau Boehnisch erteilt. Er übergab am 1. September 1954 die Margareten-Apotheke als Volkseigentum und wurde erster staatlicher Leiter der Apotheke Friedersdorf. Bis zum November 1958 leitete er den Betrieb, dann übernahm Herbert Wilhelm diese Funktion, die er bis 1963 inne hatte.
Im September 1963 übernahm Renate Hellhoff die Leitung der staatlichen Apotheke und ab März 1966 Pharmazierat Hellhoff. Er leitete die Apotheke bis 1974, wechselte dann in die Kreiskrankenhausapotheke nach Königs Wusterhausen und Renate Hellhoff übernahm nun wiederum die Leitung, die sie bis 1991 inne hatte. Im Dezember 1991 wurde die Apotheke vom Ehepaar Hellhoff von der Treuhand gekauft und am 31. Dezember 1991 als privat betriebene Apotheke, die zu DDR-Zeiten nur „Apotheke Friedersdorf“ hieß, erhielt wieder ihren Namen „Margareten-Apotheke“, unter dem sie 1930 eröffnet worden war.
Unter der Leitung von Joachim O. Hellhoff spezialisierte sich die Apotheke auf die Homöopathie und auf Tees. 1993 erfolgte ein totaler Umbau der Geschäftsräume und der Einbau einer modernen Apothekeneinrichtung. Inzwischen können in der Apotheke zahlreiche Dienstleistungen, wie Blutdruck- und Blutzuckermessungen, Anmessen von Kompressionsstrümpfen, Impfberatungen, Ausleih von Babywagen und andere in Anspruch genommen werden. Im September 2003 wäre die Apotheke 40 Jahre von dem Ehepaar Hellhoff geleitet worden. Weiter auf Seite 2»
|