LESERBRIEF
Neue Rechtschreibreform adé - Endlich!
Der Sachverstand irgendwann kommt er doch zurück
6. August 2004 Was nun in fünfjähriger Erprobung mehr schlecht als Recht sein Unwesen trieb, dürfte bald der Vergangenheit angehören.
Das was sich Kultusminister in schierer Selbstverliebtheit und fast schon despotischer Arroganz am Schreibtisch ausdachten - das Volk hatte es nie angenommen.
Nach nur kürzester Zeit im Testbetrieb der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) wurde dieser Unfug bei eben dieser schon zeitig wieder gestoppt. Andere, allen voran der SPIEGEL-Verlag und der Axel Springer AG wenden sich nun ebenfalls ab von der Posse pseudowissenschaftlicher Änderungsbesessenheit und fordern in diesem Zusammenhang andere Agenturen und Verlage, Nachrichtendienste und Autoren ebenfalls auf, Ihrem Beispiel zu folgen. ( siehe SpiegelOnline )
Fast scheint es, als sei damals mit blindem Eifer ein Projekt vorangetrieben worden, das von vornherein als Totgeburt anzusehen war. Nur zu gut wussten die Herren und Meister des Malheurs dieses. Fortgeführt wurde es, so scheint es, als eine Art Beschäftigungsmaßnahme - ja ABM-Stelle für Besserverdiener. Damit diese sich nicht einem evtl. Sinnvollen oder sogar Notwendigem hingeben müssen.
Was das wohl gekostet hat? Und wer trät die Ernte der Saat dieser Nieten in Nadelstreifen? Unsere Kinder - weil wieder einmal eine ganze Generation verblendet wurde (nach guter Deutscher Tradition) und deren gelernte Rechtschreibung nicht mit der gelesenen übereinstimmt. Denn weder wurden die alten Werke umgeschrieben noch haben wirkliche Größen der literarischen Welt je daran gedacht dem Schwachsinn auch noch Legitimation zu erteilen indem sie die neuen Werke in der neuen Rechtschreibung abfassen. (siehe G. Grass)
Was bleibt, ist auch ein anderer Teil der Ernte, nämlich die Steuergelder, mit denen der ganze Umstellungsmurks erst entwickelt, dann ins Leben gerufen und schlussendlich wieder zu Grabe getragen wird.
Wann lernen wir hier endlich einmal die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen? Wie wäre es denn, wenn jeder der honorigen Herren analog zu seinem geistigen Beitrag nun auch den finanziellen Beitrag aus der Privatschatulle ins Staatssäckel liefert? Nur gerecht liebe Leser, nur gerecht!
Es lebe der gesunde Menschenverstand!
A. Briesenick
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