Entomologisches Institut Müncheberg: Deutschlands modernste Käferzentrale
25. August 2004 (Heidesee Aktuell) Das Deutsche Entomologische Institut (DEI) am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung in Müncheberg (Landkreis Oder-Spree) hat endlich sein neues Forschungsgebäude. 4,2 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung ermöglichten es.
Das Institut entstand 1886 in Berlin als private Gründung des Entomologen Gustav Kraatz, der dabei den Grundstock für die exzellente Bibliothek und die bedeutenden Insektensammlungen gelegt hat. Die Kenntnis der Insektenarten, ihrer Lebensweise und Entwicklungsbedingungen ist eine Voraussetzung für den nachhaltigen Umgang mit der Natur. Insekten gelten als „Extremfall biologischer Vielfalt“.
Bei der ersten Evaluierung dieses Instituts nach dem Ende der DDR bezeichnete der Wissenschaftsrat es 1992 zwar als „Perle der deutschen Wissenschaft“. Dennoch ließ sich die Empfehlung, es an das Berliner Naturkunde-Museum anzugliedern, nicht umsetzen.
Das Institut hat heute als Informationszentrum für entomologisches Wissen und Daten eine hohe nationale und internationale Bedeutung. Es ist das einzige speziell der Insektenkunde gewidmete Forschungs- und Informationszentrum in Deutschland.
Die Müncheberger Entomologische Institutsbibliothek mit ihren umfangreichen historischen Buchbeständen gehört zu den wertvollsten kulturhistorischen Schutzgütern des Landes Brandenburg. Die Bibliothek umfasst fast vollständig die klassische entomologische Literatur, zurückgehend bis 1550.
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