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„Wozu nutzt dem Bauern das Schreiben?“ (Fortsetzung)

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Die Kinder wurden trotz Verwarnung und Androhung von Strafen nur unregelmäßig zum Unterricht geschickt. Die erlassenen Verordnungen zum regelmäßigen Schulbesuch brachten nicht den gewünschten Erfolg. 1843 konnten in Friedersdorf von 38 Familienvorständen nur 13 mit ihrem Namen unterschreiben, 25 unterzeichneten mit drei Kreuzen.


Unterricht unter schwierigen Bedingungen

Das Unterrichtsprogramm wurde im Verlauf der Jahre umfangreicher. Nach 1800 enthielt es außer Religion, Lesen und Rechnen auch Zeichnen, Turnen, Singen und Geschichte. Der Lehrer unterrichtete weitestgehend nach eigenem Ermessen. Die Durchsetzung der Schulpflicht war kaum realisierbar. Im Jahre 1884 wurde eine Verordnung für die Landschulen erlassen, wonach jeder Schüler ein Entlassungszeugnis erhalten musste, das Angaben über Personalien, Schulbesuch, Betragen, Fleiß und Fortschritte sowie Zensuren enthalten sollte. Dem Lehrer war es gestattet, die Schüler bei Ungehorsam „maßvoll“ mit einer Rute zu züchtigen.

Der ersehnte Schulneubau

Wegen der angestiegenen Schülerzahlen verschlechterte sich die Schulraumsituation in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Jahre 1894 wurde endlich mit dem Bau der neuen Schule begonnen, die am 1. Dezember 1895 mit einem feierlichen Gottesdienst durch Pfarrer Lasson eingeweiht wurde. Am 3. Dezember 1895 begann in dem neuen Gebäude der Unterricht. Die jährliche Feststellung des Schulerfolges oblag der geistlichen Ortsschul-Inspektion. Diese wurde in Friedersdorf 1919 durch die Kreisschulinspektion Beeskow ersetzt. Es bedurfte weiterhin großer Anstrengungen, die Schulpflicht in den Dörfern konsequent durchzusetzen. Erst die Verordnung in der Weimarer Verfassung vom 11.08.1919 und das Reichsgrundschulgesetz vom 28.04.1920 führten auch in den Dörfern letztendlich zur Durchsetzung der vierjährigen Grundschulpflicht.

Examinierung der Lehrer im Jahre 1794 und 1798

Präparand J. G. Siexe wurde wie folgt examiniert:

  1. Welche Kenntnisse und in welcher Ordnung will Examinant die Schulkinder lehren?
  2. Wozu nützt das Gebet?
  3. Welche Länder gehören dem König von Preußen, welches sind die Hauptstädte in denselben?
  4. Wie können Kinder am besten in den Lehrstunden zur Aufmerksamkeit in den Lehrstunden angehalten werden?
  5. Wie zum Fleiß?
  6. Wozu nutzt dem Bauern das Schreiben?
  7. Eine Rechenaufgabe (Bruchrechnung) war zu lösen.

Pfarrer Livius prüfte den Bewerber Johann Samuel Müller:

  1. Erkläre das erste und zweite Gebot!
  2. Worin besteht der Nutzen in der Naturwissenschaft für Kinder?
  3. Welche Länder gehören dem König von Preußen, welches sind die Hauptstädte derselben?
  4. Eine Textaufgabe mit dem genauen Rechnungsweg war gefordert.
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