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Feierabend am Hausherd. Eine Heimatplauderei aus dem Teltow (Fortsetzung)

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Um 1800 waren zwölf Ganzbauern, ferner zwei Büdner und zwei Einlieger hier ansässig. Zu dieser Zeit gab es in Gussow auch nur einen Krug, aber dafür noch eine Schäferei.


Wir wissen weiter aus dem Jahre 1830, dass Gussow damals insgesamt 140 Seelen zählte, die dem Domänen wie dem Postamt Wusterhausen und dem Kirchspiel Gräbendorf unterstanden.

Wie alle Orte hier herum, hatte auch Gussow den militärischen Ersatz für das 20. Landwehr-Regiment zu stellen. 1890 gibt man für den bäuerlichen Besitz 3.942 Morgen an, worunter 1.000 Morgen Acker, 194 Morgen Wiesen, 256 Morgen Hüttungen und 2.500 Morgen Forstland waren. Die Schule hatte in dieser Zeit elf Morgen Land. Um 1860 wohnen hier schon 260 Menschen, worunter sogar sechs Juden waren.

Gussow hat einmal durch die vielen hier in der Gegend befindlichen Ziegeleien so etwas wie einen besonderen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Auch die Schiffbauerei an der Dahme soll früher bedeutender als heute gewesen sein. Zu Gussow gehören der Friedrichsbauernhof und das schon genannte Männerheim der Berliner Stadtmission.

Wenn wir auch einmal danach Ausschau halten, welche Familiennamen in Gussow am meisten vorkommen, so verzeichnen wir die Namen: Bauer, Baschin, Briesenick, Eisinger, Gawron, Jeschke, Kersten, Kochen, Rostock, Schulz, Schust und Vogt. In Friedrichsbauhof der Name „Schiffbauer“ oder auch „Bootsbauer“. Vor dem Krieg wohnten in Gussow 410 Seelen. Man verzeichnete damals besonders den Ladeplatz an der Dahme. Hier befanden sich in dieser Zeit ferner das Amt und auch das Standesamt. Während für Gussow die Poststelle Gräbendorf zuständig war, erhielt Friedrichsbauhof, das damals 88 Einwohner zählte, seine Post von Prieros,

Man spricht auch hier von einem großen Fischreichtum der Dahme und ihrer Seen, wozu wir lesen: „Berliner Angler können keine besseren Jagdgründe finden als hier. Trotz der gewaltigen Fischwehre bei Dolgenbrodt, mit deren Hilfe man von Zeit zu Zeit die ganze geschuppte Versammlung aufhebt, mindert und erschöpft sich die Fülle nicht. Der ins Wasser versenkte Schatz, von dem jede Großmutter zu berichten weiß und der Fantasie des Fischervölkchens erhitzt, ist wirklich vorhanden. Man fördert ihn mit Netzen zu Tage.“ So lesen wir in einer älteren Plauderei, die sich „auf dem Bindower Fließ nach Teupitz“ nennt.

Man will den Namen Gussow verschiedentlich mit „Waldblösse“ verdeutschen, was wohl etwas für sich haben dürfte. Sonst gibt es aber den Namen Gussow nur ein Mal im deutschen Reich. Bei dieser Gelegenheit wollen wir aber auch daran erinnern, dass die Mark, die Priegnitz, einen Maler Karl Gussow hervor brachte, der 1907 starb und der durch seine Bildnisse „oft übermäßig elegant gemalten Bidnisse von Dahmen der Berliner Gesellschaft in der Gründerzeit hohe Anerkennung“ fand.

Gussow selbst bietet sich, wie schon geschrieben, als ein echtes märkisches Bauerndorf dar. Wir haben ja auch gesehen, dass seine Abgelegenheit dazu viel beigetragen hat. Gussow landwirtschaftliche Lage an Wald und Wasser ist einzig schön zu nennen und deshalb ist es auch zu verstehen, dass dieser Ort vielfach als Sommerfrische aufgesucht wird.

So werden auch jetzt wieder im Frühjahr und im Sommer die Dampfer mit Auflüglern und Sommerfrischlern nach Gussow kommen und werden dem Orte noch „neue“ Freunde gewinnen. Wir bedauern es sehr, dass uns der „journalistische Dienst“ nicht mehr Zeit übrig lässt, um mal so recht den Frieden und die Schönheit dieses Dörfchens an der Dahme zu genießen.Wir müssen leider weiter, neuen Zielen zu. Aus der Königs Wusterhausener Zeitung vom 20./21. Mai 1939


Lesermeinungen zum Artikel:
Eine Fundgrube! Zählte 1955 - 1975 zu den Einwohnern. gisela aus erfurt thüringen, 22.01.10
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